Unter Akrobatik wird hier die Partnerakrobatik verstanden, die mit mindestens zwei bis hin zu mehreren Personen ausgeführt wird. Salopp gesagt, handelt es sich um eine „Stapelung menschlicher Körper, zu einem ästhetischen Gebilde.“
Wie geht das?
Es gibt sehr viele verschiedene Varianten der Akrobatik. Ob man nun beispielsweise eine große Pyramide aus 10 Personen bildet, oder ob man nun „nur“ einen Schulterstand zu zweit absolviert, spielt hierbei keine Rolle.
Grundlegende Elemente sind jedoch der Stand, bzw. Handstand auf einem oder mehreren Körpern oder Körperteilen, z.B. auf den Füßen, den Oberschenkeln, dem Becken oder den Schultern. Gekennzeichnet ist die Akrobatik auch dadurch, dass meistens einer der Personen die tragende bzw. haltende Funktion übernimmt, wohingegen der andere die eher akrobatische (turnerische) Leistung wie z.B. einen Handstand ausübt.
Wesentlicher Bestandteil ist es dabei, die Balance zu halten damit solch ein Konstrukt (z.B. Pyramide, oder Schulterstand) nicht zusammenbricht.
Nach BUTTE bieten akrobatische Elemente folgende Lern- und Erlebnismöglichkeiten:
das Spielen und Üben mit dem Gleichgewicht (Balance) |
der regulierende und wahrgenommene Einsatz von Körperkräften |
das vertraute Spielen und Üben in Kleingruppen |
das Erleben neuer Möglichkeiten zur Kommunikation |
das Umgehen mit fremden Körpern |
das Erlebnis einer gemeinsamen Leistung, eines gemeinsamen „Kunststückes“ |
das man sich auf andere verlassen kann |
das Übernehmen von Verantwortung für den Partner |
die Förderung der Beweglichkeit |
die Schulung koordinativer Fähigkeiten |
die Erkenntnis, dass „komplexe Bewegungsabläufe“ Realität werden können [1] |
Für wen geeignet?
Die Akrobatik ist für Kinder ab dem Grundschulalter (leichte Vorübungen sogar schon früher) geeignet. Wichtig ist es nur, den Schwierigkeitsgrad dem Alter bzw. der körperlichen Konstitution anzupassen. Hier ist eine Steigerung der Anforderungen an die Kinder von leichten Grundübungen bis hin zu einer großen Pyramide über einen längeren Zeitraum vonnöten.
Wichtig ist es noch, die Situation von Jugendlichen herauszuheben, da sie bedingt durch die körperlichen Veränderungen, möglicherweise den Kontakt zu einem andersgeschlechtlichen (oder auch gleichgeschlechtlichen) Partner als unangenehm oder peinlich empfinden könnten, oder ihn aber entgegengesetzt sogar suchen.
Jedenfalls erfordert es viel Sensibilität seitens des Pädagogen, wenn er Akrobatik mit Jugendlichen umsetzen will. Gesetzt dem Fall, dass die Jugendlichen bis dato keine Erfahrung mit der akrobatischen Übungen gemacht haben.
[1] Vgl.: BUTTE, Alexander: Bewegungskünste und Zirkus in Schule und Verein. Celle: Pohl – Verl. 1996, S. 11.